Dettingen/Erms, 21. Januar 2022 +++ Vorstand und Betriebsrat der ElringKlinger AG haben sich auf ein Maßnahmenbündel verständigt, in dessen Zentrum die Sicherung von Beschäftigung bis zum 31. Dezember 2024 steht. Die Vereinbarung betrifft mehrere Standorte, unter anderem den Konzernhauptsitz in Dettingen/Erms.
Im Zuge der Transformation der Automobilindustrie sendet ElringKlinger nach der angekündigten schrittweisen Stilllegung des Standorts Langenzenn ein wichtiges Signal an seine rund 2.500 Beschäftigten an den Standorten Dettingen/Erms, Lenningen, Neuffen, Neuhausen und Reutlingen. Ihnen wurde jetzt eine Beschäftigungssicherung bis Ende des Jahres 2024 ausgesprochen. „Mit diesem Schritt bekennen wir uns klar zu unseren Standorten in und um Dettingen“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Wolf.
Breites Maßnahmenpaket
Hierzu einigte sich das Unternehmen mit dem Betriebsrat auf breit gefächerte Maßnahmen:
Qualifizierung
Die Transformation hin zu alternativen Antrieben erfordert neue Schlüsselqualifikationen, die die betroffenen Beschäftigten durch passgenaue Weiterbildungskonzepte erlangen sollen. Hierzu haben die Betriebsparteien auch vereinbart, den tariflichen Zusatzbetrag (T-ZUG B; 398,50 Euro) für die Jahre 2022 bis einschließlich 2024 nicht zur Auszahlung zu bringen und diesen stattdessen zielgerichtet in Qualifizierungsmaßnahmen zu investieren.
Digitalisierung
Neben der Elektromobilität ist die Digitalisierung ein weiterer Megatrend. Diesbezüglich müssen zahlreiche Projekte auf der betrieblichen Ebene weiter vorangetrieben werden. Dies umfasst sämtliche Prozesse und Bereiche im Unternehmen. Die Beschäftigten werden in diese Projekte aktiv eingebunden.
Neue Gruppenprämie
Die bisherigen Regelungen zur Gruppenprämie am Standort Dettingen/Erms werden grundlegend überarbeitet und modernisiert. Die Gespräche hierzu laufen bereits zwischen den Betriebsparteien.
Altersteilzeit und Sabbaticals
Die Regelungen zur Altersteilzeit werden modernisiert. Für die kommenden beiden Jahre wurde eine Regelung gefunden, die einerseits eine höhere Quote und darüber hinaus eine längere Laufzeit zulässt. Zudem sollen Möglichkeiten für „Sabbaticals“ geschaffen werden, um der individuellen Lebensplanung gerecht zu werden.
Mobiles Arbeiten
Die Beschäftigten haben zukünftig, unabhängig von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie, das Recht mobil zu arbeiten, wenn es mit der Arbeitsaufgabe vereinbar ist.
Option für zusätzliche freie Tage
Beschäftigte, die eigentlich keinen Anspruch auf Umwandlung des tariflichen Zusatzgelds (T-ZUG A) haben, können dieses – sofern mit den betrieblichen Interessen vereinbar – ganz (sieben freie Tage) oder teilweise (drei freie Tage) in Freizeit umwandeln.
Beschäftigungssicherung bis Ende 2024
Um die Beschäftigung nachhaltig zu sichern, wurde eine Vielzahl von Maßnahmen in die Vereinbarung mit aufgenommen. Sollten Unterauslastungen absehbar über einen längeren Zeitraum auftreten, sind verschiedene Möglichkeiten vorgesehen, sodass die Betriebsparteien zeitnah reagieren können.
„Mit diesem Zukunftspaket für flexible Arbeitsbedingungen, Qualifizierung und Beschäftigungssicherung haben wir wichtige Weichen für die „Dettinger Standorte“ gestellt und können uns nun auf die großen Herausforderungen, die vor uns stehen, konzentrieren“, erklärt Doris Höpfl, Vice President Human Resources.
Betriebsrat zufrieden
Der Vereinbarung gingen längere Verhandlungen zwischen der Konzernleitung und dem Betriebsrat voraus. „Für uns hat das Thema Beschäftigungssicherung die herausragende Rolle gespielt. Bis 2025 muss sich niemand Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. Das ist in diesen Zeiten eine Besonderheit, auf die wir durchaus stolz sind – gerade auch im Hinblick auf die geplante schrittweise Stilllegung unseres Standorts in Langenzenn, die wir sehr kritisch sehen. Den Weg in die Arbeitswelt von morgen schaffen wir nur gemeinsam. Durch klare Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Investitionszusagen haben wir nun in und um Dettingen beste Voraussetzungen geschaffen“, so Betriebsratsvorsitzender Markus Siegers.
Die Vereinbarung betrifft knapp 2.500 Beschäftigte der ElringKlinger AG – mehr als ein Viertel der Gesamtbelegschaft. Konkret betroffen sind die Standorte Dettingen/Erms (1.799 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Werken sowie 153 Beschäftigte von EKPO Fuel Cell Technologies GmbH), Lenningen (143), Neuffen (143), Neuhausen (116) und Reutlingen (77). Die Standorte Neuhausen (Ersatzteilgeschäft) und Reutlingen (IT) ziehen im ersten Halbjahr 2022 an den neuen Standort nach Neuffen.