- Umsatz im dritten Quartal 2021 um 5,1 % auf 401 Mio. EUR gewachsen, Umsatzplus von 18,3 % nach neun Monaten auf 1.218 Mio. EUR
- EBIT-Marge im dritten Quartal 2021 bei 6,7 %, nach neun Monaten bei 8,1 %
- Erneut positiver operativer Free Cashflow bedeutet weitere Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten auf 361 Mio. EUR, Net Debt/EBITDA nun bei 1,3
- Bestätigung des im Oktober 2021 leicht erhöhten Ausblicks
Dettingen/Erms (Deutschland), 4. November 2021 +++ Die ElringKlinger AG konnte im abgelaufenen dritten Quartal der allgemeinen Marktentwicklung im Automobilsektor trotzen: Obwohl die globale Produktion nach IHS-Angaben um rund 20 % zurückging, hat der Konzern seine Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19,5 Mio. EUR oder 5,1 % auf 400,6 Mio. EUR ausdehnen können.
Insgesamt bewertet Dr. Stefan Wolf, der Vorstandsvorsitzende der ElringKlinger AG, das Quartal sehr positiv: "ElringKlinger kann überaus erfreuliche Quartalszahlen vorweisen. Trotz negativer Marktentwicklung haben wir unseren Umsatz im dritten Quartal steigern können. In der EBIT-Marge haben wir uns gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert und wir haben erneut einen positiven operativen Cashflow erzielt, so dass wir die Nettofinanzverbindlichkeiten weiter zurückführen konnten. Für das Effizienzsteigerungsprogramm der vergangenen knapp drei Jahre ziehen wir daher ein sehr positives Fazit."
Mit dem Umsatzwachstum von 5,1 % trug das Berichtsquartal zu einer insgesamt starken Entwicklung nach neun Monaten bei, in denen ElringKlinger Erlöse in Höhe von insgesamt 1.218,2 Mio. EUR erzielen konnte. Dadurch lag der Konzern um 18,3 % oder 188,7 Mio. EUR über dem gleichen, noch von den Lockdown-Folgen geprägten Vorjahreszeitraum. Unterstellt man konstante Wechselkurse, hätte das Wachstum sogar 19,5 % betragen. Der Markt hingegen konnte in den ersten neun Monaten 2021 lediglich um 9,5 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zulegen.
Die positive Umsatzentwicklung zeigte sich sowohl in den Segmenten Kunststofftechnik und Ersatzteilgeschäft als auch im Segment Erstausrüstung. Hier legte der E-Mobility-Bereich stark zu, in dem neben der Brennstoffzellentechnologie die Batterietechnologie und die elektrischen Antriebseinheiten des Konzerns gebündelt sind. Der Geschäftsbereich konnte seinen Umsatzanteil am Gesamtkonzern nach 1 % im dritten Quartal 2020 auf inzwischen 6 % deutlich steigern. Damit verfügt ElringKlinger bereits heute über einen starkes Standbein im Fahrzeugmarkt der neuen Antriebstechnologien. Zu diesem Umsatzanteil kommen noch Erlöse der Komponenten aus den klassischen Geschäftsbereichen und Strukturleichtbauteile hinzu, die in vollelektrischen Fahrzeugen in Serie verbaut werden.
Überaus starker Auftragseingang, Auftragsbestand auf Rekordniveau
Bei steigendem Umsatz konnte ElringKlinger eine anhaltend gute Auftragssituation verzeichnen. Nach hohen Zuwachsraten in den Vorquartalen von 62,4 % (Q1) sowie 123,0 % (Q2) lag der Auftragseingang auch im dritten Quartal 2021 mit einem Anstieg um 14,8 % auf 486,3 Mio. EUR deutlich über Vorjahresniveau. Aufgrund des überaus starken Auftragseingangs legte auch der Auftragsbestand signifikant zu. Zum Quartalsstichtag am 30. September 2021 konnte der Konzern Aufträge im Wert von 1.307,3 Mio. EUR verbuchen - ein Plus von 7,0 % gegenüber Q2 2021 und 34,5 % gegenüber Q3 2020.
Deutliche Ergebnisverbesserung
Im Zuge der Umsatzsteigerung hat ElringKlinger sein Ergebnis deutlich verbessern können. Grundlage dafür war auch die Fortführung des Effizienzsteigerungsprogramms, das der Konzern seit Anfang 2019 erfolgreich umsetzt. Auch aufgrund dessen konnten belastende Faktoren wie das hohe Rohstoffpreisniveau abgefedert werden. Im Berichtsquartal lag das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 55,0 Mio. EUR um 6,0 Mio. EUR oder 12,3 % über dem Wert des Vorjahres. In den ersten neun Monaten 2021 konnte ElringKlinger das EBITDA mit 182,6 Mio. EUR gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (9M 2020: 93,9 Mio. EUR) sogar nahezu verdoppeln.
Nach neun Monaten belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 98,5 Mio. EUR, nach 2,5 Mio. EUR von Januar bis September 2020. Im Berichtsquartal lag das EBIT in Höhe von 27,0 Mio. EUR um 8,1 Mio. EUR höher als im dritten Quartal 2020. Infolgedessen ergibt sich für das dritte Quartal 2021 eine EBIT-Marge von 6,7 % und für die ersten neun Monate 2021 von 8,1 %, was jeweils deutlich über dem Vorjahresniveau liegt (Q3 2020: 5,0 % bzw. 9M 2020: 0,2 %).
Das Ergebnis beinhaltet auch Effekte aus den anhaltend hohen Rohstoffpreisen. Wie im bisherigen Jahresverlauf befinden sich die Preise der für ElringKlinger besonders relevanten Rohstoffe wie Stahl, Aluminium und Polyamide (Kunststoffgranulate) auf einem hohen Niveau. So nahmen die Materialaufwendungen im Berichtsquartal um 11,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Ebenfalls legten im Zuge der Geschäftsbelebung im dritten Quartal 2021 die Personalkosten wieder zu. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zum Konzernumsatz) belief sich auf 30,9 % und stieg zwar im Vorjahresvergleich (Q3 2020: 29,3 %), zeigte sich allerdings gegenüber den Vorquartalen (Q1 2021: 32,0 % bzw. Q2 2021: 32,8 %) auch aufgrund der konsequenten Umsetzung des globalen Effizienzsteigerungsprogramms rückläufig.
Erneut positiver operativer Free Cashflow bewirkt weitere Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten
Sowohl die Ergebnissituation als auch die Finanzverbindlichkeiten haben sich im Jahresverlauf positiv entwickelt und damit zu einer deutlichen Verbesserung der Verschuldungskennzahl Net Debt/EBITDA geführt. Diese lag zum Berichtsstichtag 30. September 2021 bei 1,3, nach 2,5 am Jahresende 2020 und noch 3,4 ein Jahr zuvor. Das Net Working Capital nahm in absoluter Höhe zwar um 4,2 % auf 424,3 Mio. EUR zu. Der Anstieg fiel jedoch unterproportional zum Umsatzwachstum aus, so dass sich zum 30. September 2021 der Anteil des Net Working Capitals am Umsatz auf 25,4 % verbesserte, nachdem er zum Quartalsstichtag des Vorjahres noch 28,1 % und zum Jahresende 2020 noch 27,2 % betrug. In Kombination mit dem fortgeführten disziplinierten Investitionsansatz wurde auch im Berichtsquartal ein positiver operativer Free Cashflow generiert. Letztlich trug das dritte Quartal 2021 mit 8,1 Mio. EUR zum operativen Free Cashflow von 73,7 Mio. EUR der ersten neun Monate 2021 bei. Auch dadurch konnten die Nettofinanzverbindlichkeiten gegenüber dem Quartalsstichtag des Vorjahres um 151,6 Mio. EUR auf 360,8 Mio. EUR am 30. September 2021 gesenkt werden.
Bestätigung des im Oktober 2021 leicht erhöhten Ausblicks
Aufgrund der starken Quartalsergebnisse hat ElringKlinger im Zuge der Vorabveröffentlichung im Oktober 2021 seine Prognose für das laufende Jahr 2021 angepasst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich in den letzten Wochen des Berichtsquartals die Marktaussichten unter dem Eindruck der Halbleiterengpässe, der schwierigen Rohstoffversorgung und des hohen Rohstoffpreisniveaus deutlich eingetrübt haben. Die Unsicherheit über stabile Absatzzahlen wie auch über Rohstoffbedarf und -verfügbarkeit hält weiter an. Vor diesem Hintergrund geht ElringKlinger nunmehr von einem Umsatz aus, der mehrere Prozentpunkte über den erwarteten Veränderungen der globalen Light-Vehicle-Produktion (zuvor: in etwa der Veränderung entsprechend) liegen wird. Der Branchendienstleister IHS hatte für 2021 zuletzt ein Wachstum der globalen Produktion von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr geschätzt und dieses inzwischen weiter leicht nach unten auf 0,3 % korrigiert. Für das Ergebnis geht der Konzern auch unter Berücksichtigung der geplanten Standortoptimierung im Geschäftsbereich Shielding Technology von einer EBIT-Marge von rund 6 % (zuvor: rund 5 bis 6 %) aus. Die Gesamtjahreserwartungen für die weiteren wesentlichen Konzernkennzahlen bleiben unverändert. Die mittelfristigen Ziele werden ebenfalls bestätigt.
Kennzahlen über das 3. Quartal und die ersten neun Monate 2021
in Mio. EUR | 9M 2021 | 9M 2020 | ∆ abs. | ∆ rel. | Q3 2021 | Q3 2020 | ∆ abs. | ∆ rel. |
Auftragseingang | 1.492,4 | 971,1 | +521,3 | +53,7% | 486,3 | 423,6 | +62,7 | +14,8% |
Auftragsbestand | 1.307,3 | 971,8 | +335,5 | +34,5% | 1.307,3 | 971,8 | +335,5 | +34,5% |
Umsatz | 1.218,2 | 1.029,6 | +188,7 | +18,3% | 400,6 | 381,2 | +19,5 | +5,1% |
davon Währungseffekte | | | -12,6 | -1,2% | | | +6,8 | +1,8% |
davon M&A-Aktivitäten | | | +0,0 | +0,0% | | | +0,0 | +0,0% |
davon organisch | | | +201,3 | +19,5% | | | +12,6 | +3,3% |
EBITDA | 182,6 | 93,9 | +88,7 | +94,5% | 55,0 | 49,0 | +6,0 | +12,2% |
EBIT | 98,5 | 2,5 | +96,0 | +>100% | 27,0 | 18,9 | +8,1 | +42,9% |
EBIT-Marge (in %) | 8,1 | 0,2 | +7,9PP | - | 6,7 | 5,0 | +1,7PP | - |
Finanzergebnis | -6,7 | -25,9 | -19,2 | - | -3,2 | -9,8 | +6,6 | - |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 91,7 | -23,4 | +115,1 | +>100% | 23,8 | 9,2 | +14,6 | +>100% |
Ertragsteuern | 37,3 | 7,7 | +29,6 | +>100% | 14,4 | 6,3 | +8,1 | +>100% |
Periodenergebnis (nach Minderheiten) | 54,8 | -30,1 | +84,9 | +>100% | 9,0 | 3,4 | +5,6 | +>100% |
Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,86 | -0,47 | +1,33 | +>100% | 0,14 | 0,05 | +0,09 | +>100% |
Investitionen (in Sachanl. und Finanzimmobilien)1 | 37,7 | 37,9 | -0,2 | -0,5% | 15,2 | 15,1 | +0,1 | +0,7% |
Operativer Free Cashflow | 73,7 | 102,3 | -28,6 | -28,0% | 8,1 | 78,6 | -70,5 | -89,7% |
Net Working Capital | 424,3 | 407,3 | +17,0 | +4,2% | | | | |
Eigenkapitalquote (in %) | 46,7 | 41,0 | +5,7PP | - | | | | |
Nettofinanz- verbindlichkeiten | 360,8 | 512,4 | -151,6 | -29,6% | | | | |
Mitarbeiter (30. 09.) | 9.554 | 9.5792 | -25 | -0,3% | | | | |
Differenzen durch Rundungen möglich
1 Auszahlungen
2 Mitarbeiterzahl angepasst, da Werkstudenten und Auszubildende seit 2021 nicht eingerechnet werden