- Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um 2,5 % auf 434,6 Mio. EUR trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds (Q1 2021: 424,1 Mio. EUR)
- EBIT von 14,1 Mio. EUR vor allem aufgrund höherer Materialpreise unter Vorjahresquartal (Q1 2021: 48,4 Mio. EUR)
- Nettoverschuldung mit 387,4 Mio. EUR unter Vorjahreswert (Q1 2021: 400,2 Mio. EUR)
- Auftragsbestand mit 1.530 Mio. EUR auf Rekordniveau
- Vertrag von CEO Dr. Stefan Wolf vorzeitig verlängert bis 31. Januar 2027
Dettingen/Erms (Deutschland), 5. Mai 2022 +++ Mit der Veröffentlichung der vollständigen Zahlen für das erste Quartal 2022 hat die ElringKlinger AG (ISIN DE 0007856023 / WKN 785602) ihre vorläufigen Zahlen bestätigt. Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG zu den Quartalszahlen: „Das Umfeld in der Automobilindustrie ist derzeit von sehr herausfordernden Rahmenbedingungen geprägt. Trotzdem können wir mit den Zahlen des ersten Quartals zufrieden sein. Das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahresquartal und die bemerkenswert starke Auftragslage zeigen, dass wir mit unserer strategischen Marktposition voll auf Kurs sind.“
Umsatzwachstum trotz herausfordernder Rahmenbedingungen
Trotz der allgemeinen Widrigkeiten der Branche wie Halbleiterengpässen oder einer angespannten Lieferkettensituation und trotz der Folgen der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine legte der Konzern im ersten Quartal 2022 um 10,5 Mio. EUR oder 2,5 % auf 434,6 Mio. EUR zu. Im selben Vorjahreszeitraum hatte der Konzern 424,1 Mio. EUR erlöst.
Die Umsatzerlöse erhielten leichten Rückenwind durch die Wechselkursentwicklungen. Währungsbereinigt nahm der Umsatz geringfügig um 0,4 Mio. EUR oder 0,1 % ab und lag damit nahezu auf Vorjahresniveau. Damit war ElringKlinger erneut besser als die globale Automobil-produktion, die in den ersten drei Monaten nach IHS-Angaben um 4,5 % schrumpfte.
In den ersten drei Monaten zogen die Auslandsumsätze in allen Regionen an. In der umsatzstärksten Region Übriges Europa wies der Konzern mit 2,6 % eine Wachstumsrate aus, die in etwa auf Konzerndurchschnitt (2,5%) lag. Die Erlöse legten hier um 3,3 Mio. EUR auf 134,5 Mio. EUR (Q1 2021: 131,2 Mio. EUR) zu. Währungsbereinigt wäre das Wachstum höher ausgefallen. In der Region Asien-Pazifik waren im ersten Quartal 2022 noch keine Auswirkungen der neuerlichen Coronavirus-Pandemiewelle in Teilen Chinas erkennbar: Mit einem Umsatz von 85,9 Mio. EUR (Q1 2021: 81,8 Mio. EUR) lag die Region um 5,0 % oder 4,1 Mio. EUR über dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums. In der Region Nordamerika wuchs der Umsatz im ersten Quartal 2022 um 3,5 % oder 3,5 Mio. EUR auf 103,7 Mio. EUR. Im Jahr zuvor hatte er von Januar bis März noch bei 100,2 Mio. EUR gelegen. Hier wirkten sich ebenso wie in Asien-Pazifik und in der Region Südamerika und Rest der Welt Wechselkurseffekte unterstützend aus.
Starke Auftragslage
ElringKlinger setzt 2022 seine starke Auftragssituation fort: Im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres konnte der Konzern mit 578,3 Mio. EUR den Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr (Q1 2021: 576,6 Mio. EUR) noch einmal um 1,7 Mio. EUR oder 0,3 % übertreffen. Daraus resultiert auch die Erhöhung des Auftragsbestandes. Nach 1.185,6 Mio. EUR zum 31. März 2021 und 1.386,2 Mio. EUR zum Jahresultimo 2021 belief sich der Stand an Kundenabrufen zum 31. März 2022 auf 1.529,9 Mio. EUR. Dies bedeutet eine Steigerung von 29,0 % bzw. 10,4 %.
Operatives Ergebnis von Sondereffekten beeinflusst
Bei fortgeführter Kostendisziplin wirkten sich in den ersten drei Monaten 2022 vor allem die Materialpreisentwicklungen, aber auch höhere Personalaufwendungen belastend auf das Konzernergebnis aus. Infolgedessen reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 14,1 Mio. EUR. Damit konnte der Konzern sein Ergebnis gegenüber dem Vorquartal (Q4 2021: 3,6 Mio. EUR) verbessern.
Im ersten Quartal 2021, als ein EBIT von 48,4 Mio. EUR erzielt worden war, waren der Veräußerungsgewinn für die österreichische Tochtergesellschaft in Höhe von 10,9 Mio. EUR enthalten sowie positive Einmaleffekte durch die Pandemie in Höhe von 3,1 Mio. EUR. Im abgelaufenen Quartal schlugen sich ebenfalls Sondereffekte nieder: Drohverlustrückstellungen im Segment Erstausrüstung sowie Sondereffekte im Personalbereich, wie z.B. die Mitarbeiterprämie, beliefen sich auf 8,7 Mio. EUR, sodass sich für die ersten drei Monate 2022 ein bereinigtes EBIT von 22,8 Mio. EUR ergibt. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,3 % (Q1 2021: 11,4 %). Ohne Sondereffekte ergeben sich eine bereinigte EBIT-Marge von 5,2 % im Berichtsquartal und ein Wert von 8,1 % im ersten Quartal 2021.
Net Working Capital-Quote unter Vorjahr, Cashflow geprägt durch schwieriges Umfeld
Um die Auftragserfüllung auch in der derzeit angespannten Lage auf den Beschaffungsmärkten zu gewährleisten, wurden die Vorratsbestände situationsgerecht ausgeweitet. Unabhängig davon nahmen die Bestände auch im Hinblick auf die gute Auftragslage des Konzerns zu – um 34,5 Mio. EUR auf einen Buchwert von 388,8 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Lieferantenverbindlichkeiten ergibt sich ein Net Working Capital von 449,2 Mio. EUR (31.03.2021: 430,4 Mio. EUR), was einer Umsatzquote von 27,5 % (Q1 2021: 28,5 %) entspricht. Unter dem Eindruck der genannten Faktoren ergab sich in Verbindung mit der weiterhin disziplinierte Investitionstätigkeit ein operativer Free Cashflow von minus 19,8 Mio. EUR (Q1 2022: +28,6 Mio. EUR).
Nettoverschuldung unter Vorjahresvergleichswert
Die Nettoverschuldung konnte gegenüber dem Ende des ersten Quartal 2021 weiter verbessert werden, zum 31. März 2021 lag sie um 12,8 Mio. EUR niedriger bei 400,2 Mio. EUR. Die Verschuldungskennzahl Net Debt/EBITDA kam zum 31. März 2022 auf 2,1, nach 1,9 ein Jahr zuvor.
Vertrag von CEO Dr. Stefan Wolf erneut verlängert
Der Vertrag des CEO Dr. Stefan Wolf, der zum 31. Januar 2023 ausgelaufen wäre, wurde vorzeitig um weitere vier Jahre bis zum 31. Januar 2027 verlängert. Dr. Wolf ist seit 2006 Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG. Mit dieser Entscheidung gewährleistet der Aufsichtsrat Kontinuität an der Spitze des Konzerns. Des Weiteren wurde Theo Becker nach jahrelangem Wirken zum 31. März 2022 als Vorstandsmitglied abberufen. Theo Becker gehörte ElringKlinger insgesamt 28 Jahre an. Er trat 1994 in das Unternehmen ein und wurde 2006 in den Vorstand berufen.
Weiterhin hohe Unsicherheiten in schwierigem Umfeld
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im ersten Quartal 2022 angesichts der weiter angespannten Situation auf den Rohstoff- und Vorproduktmärkten, der anhaltenden Halbleiterengpässe und insbesondere aufgrund der Auswirkungen und Unsicherheiten um die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine verschlechtert. Auch infolgedessen sind steigende Material-, Energie- und Logistikkosten festzustellen. Die Fahrzeugproduktion ist weiterhin durch Engpässe in den Lieferketten beeinträchtigt. Die Covid-19-Pandemie klingt zwar sowohl in Europa als auch in Nord- und Südamerika ab, sie ist aber noch nicht bewältigt. In China, wo eine strenge Null-Covid-Politik betrieben wird, traten im März wieder Infektionsfälle auf, in deren Folge es zu kompletten Lockdowns in wirtschaftlich bedeutenden Regionen kam. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Einflussfaktoren sind im ElringKlinger-Konzern zusätzliche Umsatz- und Ergebniseffekte im weiteren Jahresverlauf nicht vollständig auszuschließen. Insgesamt ist der Grad an Unsicherheit überaus hoch. Eine fundierte, zuverlässige Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ist daher derzeit nicht abzugeben. Der Vorstand der ElringKlinger AG wird die weitere Entwicklung eng verfolgen und einen Ausblick geben, sobald die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage dies wieder möglich macht.
Kennzahlen über das 1. Quartal 2022
in Mio. EUR | Q1 2022 | Q1 2021 | ∆ abs. | ∆ rel. |
Auftragseingang | 578,3 | 576,6 | +1,7 | 0,3% |
Auftragsbestand | 1.529,9 | 1.185,6 | +344,3 | 29,0% |
Umsatz | 434.6 | 424,1 | +10,5 | +2,5% |
davon Währungseffekte | | | +10,9 | +2,6% |
davon M&A-Aktivitäten | | | +0,0 | +0,0% |
davon organisch | | | -0,4 | -0,1% |
EBITDA | 42,8 | 77,2 | -34,4 | -44,6% |
EBIT | 14,1 | 48,4 | -34,3 | -70,9% |
EBIT-Marge (in %) | 3,3 | 11,4 | -8,1 | -71,1% |
Finanzergebnis | -3,2 | 1,0 | -4,2 | -420,0% |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 10,9 | 49,4 | -38,5 | -77,9% |
Ertragsteuern | -7,0 | -10,9 | +3,9 | -35,8% |
Periodenergebnis (nach Minderheiten) | 3,8 | 37,9 | -34,1 | -90,0% |
Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,06 | 0,60 | -0,54 | -90,0% |
Investitionen (in Sachanlagen und Finanzimmobilien) | 12,8 | 11,6 | +1,2 | 10,3% |
Operativer Free Cashflow | -19,8 | 28,6 | -48,4 | -169,2% |
Net Working Capital | 449,2 | 430,4 | +18,8 | 4,4% |
Eigenkapitalquote (in %) | 46,3 | 45,0 | +1,3 | 2,9% |
Nettofinanzverbindlichkeiten | 387,4 | 400,2 | -12,8 | -3,2% |
Net Debt/EBITDA | 2,1 | 1,9 | +0,2 | 10,5% |
Mitarbeiter (per 31. März) | 9.400 | 9.597 | -197 | -2,1% |
Rechtlicher Hinweis
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den Erwartungen, Markteinschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit zur Verfügung stehenden Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind insbesondere nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Obwohl der Vorstand überzeugt ist, dass die gemachten Aussagen und ihre zugrunde liegenden Überzeugungen und Erwartungen realistisch sind, beruhen sie auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Zukünftige Ergebnisse und Entwicklungen sind abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, Risiken und Unwägbarkeiten, die zu Änderungen der ausgedrückten Erwartungen und Einschätzungen führen können. Zu diesen Faktoren zählen zum Beispiel Änderungen der allgemeinen Wirtschafts- und Geschäftslage, Schwankungen von Wechselkursen und Zinssätzen, die mangelnde Akzeptanz neuer Produkte und Dienstleistungen sowie Änderungen der Geschäftsstrategie.