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Familienbande

ElringKlinger ist zwar ein internationaler Konzern mit knapp 10.000 Mitarbeitern an 45 Standorten weltweit, hat sich jedoch einen persönlichen Touch bewahrt. Und wenn es darauf ankommt, dann hält man zusammen. Als etwa in der Corona-Hochphase etliche Mitarbeiter des chinesischen Werks in Suzhou aufgrund der behördlichen Reisebeschränkungen nicht aus den Neujahrsferien zurückkehren durften und die Produktion gefährdet war, meldeten sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung, um nach einer Einweisung Tätigkeiten an den Maschinen zu übernehmen.

Im ElringKlinger-Konzern arbeiten Menschen aus knapp 70 verschiedenen Nationen zusammen. Sie haben unterschiedliche Hintergründe und verschiedene Lebenssituationen. Doch was sie eint, sind die gleichen Werte, für die auch ElringKlinger steht. Dazu gehören beispielsweise Loyalität und Verantwortung, aber auch Verlässlichkeit und Wertschätzung. Man geht miteinander respektvoll um, unterstützt sich gegenseitig, hält untereinander Absprachen ein und übernimmt Verantwortung für das eigene Handeln. Wie in einer Familie eben. Dieser Wertekanon zählt in schwierigen Zeiten umso mehr und prägt den Zusammenhalt gerade dann, wenn Herausforderungen gemeinsam besser bewältigt werden können. Das Jahr 2020 mit der weltweiten Coronavirus-Pandemie ist dafür ein gutes Beispiel.

Die Mitarbeiter im asiatischen Raum waren früh von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie getroffen. Noch vor dem Lockdown in Wuhan, wo das Coronavirus nach derzeitigem Kenntnisstand ausgebrochen ist, wurden an den ElringKlinger-Standorten in Suzhou, Changchun, Qingdao und Chongqing erste Maßnahmen getroffen, um die Ausbreitung des Virus innerhalb des Unternehmens möglichst zu verhindern. So musste aufgrund der schnellen Reaktion das Werk in Suzhou nur für die Zeit der behördlichen Anordnungen stillgelegt werden. Bereits ab dem 10. Februar konnte die Produktion unter Schutzmaßnahmen wieder fortgeführt werden. Da zu diesem Zeitpunkt noch viele der Mitarbeiter aufgrund diverser Reisebeschränkungen im Landesinneren nicht rechtzeitig aus den chinesischen Neujahrsferien zurückkommen konnten und somit die Produktion gefährdet war, meldeten sich zahlreiche Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich, um nach einer kurzen Einarbeitung die Abläufe in der Produktion zu gewährleisten. Wie in einer Familie das eine Familienmitglied das andere unterstützt. Als die Mitarbeiter zurückkehrten, wurden sie natürlich getestet, bevor sie die Arbeit wieder fortsetzten. Diesen frühzeitigen und vor allem umfangreichen Maßnahmen ist es zu verdanken, dass bis heute kein einziger Mitarbeiter in Suzhou infiziert war.

MARIO XU
ist am Standort in Suzhou, China, verantwortlich für Sicherheit, Hygiene und die Kantine. Während der Covid-19-Pandemie konnte er mit außerordentlichem Einsatz die Sicherheitsmaßnahmen implementieren.

Im ElringKlinger-Werk in Changchun gibt es seit Februar 2020 Freiwillige, welche jeden Morgen in den Shuttle-Bus an der ersten Station steigen, um die Temperatur der hinzusteigenden Mitarbeiter zu messen. Neben dem besonderen Engagement dieser Mitarbeiter ist es auch die erfolgreiche Managementleistung der Abteilungsleiter, welche sämtliche Informationen rund um das Coronavirus gesammelt, analysiert und darauf basierende Handlungsempfehlungen ausgesprochen haben. Doch die Abteilungsleiter sind sich einig – ohne die vollumfängliche Unterstützung und das außerordentliche Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters wäre ein solch gutes Ergebnis nicht möglich gewesen. Schlussendlich sorgte die erfolgreiche Eindämmung am Standort Changchun dafür, dass es möglich war, ein Basketball-Turnier für die Mitarbeiter zu organisieren. Da es die Infektionssituation erlaubte, konnte diese sportliche Aktivität, welche ebenfalls wichtig für die Gesundheit und den Teamgeist der Mitarbeiter ist, eine willkommene Abwechslung zum Rest des Jahres darstellen.

Auch im Werk in Gumi, Südkorea, führten die ebenfalls sehr frühzeitig eingesetzten und gründlich durchgeführten Maßnahmen dazu, dass es bis Anfang 2021 keinen einzigen Infektionsfall unter den Mitarbeitern gab. In Indien, wo die Coronavirus-Infektionen Mitte September einen Höchststand erreichten, wurden ebenfalls umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um die Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. So konnten beispielsweise für den Großteil der Verwaltungsmitarbeiter, trotz der ausbaufähigen Internet- und Strominfrastruktur in Indien, Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten angeboten werden, indem Hotspots zur Verfügung gestellt wurden. Doch wie so viele achten auch die indischen Kollegen von ElringKlinger nicht nur auf sich, sondern sorgen sich um besonders schwer getroffene Mitmenschen. Das zeigt sich an einem Beispiel während des ersten Shutdowns in Indien im März 2020: Sogenannte Wanderarbeiter wurden nicht mehr bei den lokalen Unternehmen für Arbeiten angestellt und hatten dementsprechend keine Arbeit. Obwohl ElringKlinger solche Wanderarbeiter nicht beschäftigt, bemerkten die Kollegen die schwierige Situation der Wanderarbeiter und unterstützten sie durch das Bereitstellen von 2.000 Essenspaketen. Ebenso halfen sie einer lokalen Hilfsorganisation bei der Wasser- und Lebensmittelverteilung an Obdachlose.

Im Februar und März 2020 schwappte die Pandemiewelle aus Asien nach Europa. Die Standorte hatten die gleichen Herausforderungen zu bewältigen: Wie kann man sich schützen und gemeinsam die Pandemie eindämmen? Unzählige Maßnahmen, wie z.B. Temperaturmessungen, Schutzausrüstungen, Abstandsvorrichtungen und, wo möglich, mobiles Arbeiten, wurden getroffen, um die Familie möglichst gesund beisammenzuhalten. In Kecskemet, Ungarn, zum Beispiel, wurde die Temperatur jedes Besuchers und Mitarbeiters gemessen. Eintritt zum Gebäude wurde nur gewährt, wenn die Temperatur unter 37,8 °C lag. Viele Mitarbeiter des Werkes in Ungarn kümmerten sich in der Freizeit um ältere Menschen in der Familie und aus dem Bekanntenkreis.

„Für ElringKlinger ist nicht nur das Unter­nehmen wichtig, sondern auch das Umfeld des Standortes.”

JORDI ARTIGAO UND ANA TRUJILO haben gemeinsam mit allen Mitarbeitern die Ausbreitung des Virus am spanischen Standort in Reus durch festgelegte Maßnahmen weitgehend verhindern können.

Ana Trujilo engagiert sich in einer Gruppe, welche Einkäufe für ältere Leute erledigt, während Jordi Artigao eine Organisation unterstützt, die Essen für Menschen in Not organisiert.

In Reus, Spanien, gab es Mitarbeiter, die sich für soziale Einrichtungen engagiert haben oder Lebensmittel an ältere Mitbürger geliefert und telefonische Hilfe für ältere und einsame Menschen angeboten haben. Denn für ElringKlinger ist nicht nur das Unternehmen wichtig, sondern auch das Umfeld des Standortes – egal ob in Alberton, Südafrika, in Sevelen, Schweiz, oder in Dettingen /Erms, Deutschland. Denn nur in einem Umfeld voller Wertschätzung und Respekt können sich die Kräfte richtig entfalten. In Italien, wo die Pandemie im März enorme Auswirkungen hatte, welche sämtliche europäische Länder in Alarmbereitschaft setzte, musste das Werk kurzerhand schließen, um eine Ausbreitung innerhalb des Unternehmens zu vermeiden. Nach der Einrichtung einer Task-Force, die Informationen teilte und Maßnahmen einleiten konnte, um die Familie möglichst gut vor dem Virus zu schützen, konnte die Produktion im Mai 2020 wieder aufgenommen werden.

Besonders herausfordernd war die Coronavirus-Situation auch in Nord- und Südamerika.

An den Standorten in den USA und in Kanada mussten die Mitarbeiter, ähnlich wie in Europa und Asien, gemeinsam gegen die Ausbreitung des Virus und seine Folgen kämpfen. So mussten – und müssen bis heute – alle Mitarbeiter und Besucher in Buford, USA, durch einen thermischen Ganzkörperscanner schreiten, der die Temperatur misst. Der Blick geht aber auch über das Werksgelände hinaus: Mitarbeiter unterstützen die sozial Schwachen in ihrem nahen Umfeld – im Familienkreis wie auch in der Nachbarschaft. Manche helfen in Pflegeheimen, andere pflegen eigene ältere Familienmitglieder oder helfen bei Essensausgaben für Obdachlose und sozial schwache Menschen.

Auch Mexiko wurde von der weltweiten Pandemie erfasst. Am ElringKlinger-Standort in Toluca konnten Infektionen auch in der Belegschaft nicht verhindert werden, obwohl umfassend Vorkehrungen getroffen wurden. Es traf den Standort sogar so hart, dass vier Mitarbeiter den Kampf gegen das Virus verloren. Das ist bedrückend für die Belegschaft und niederschmetternd für die Angehörigen. Man verliert ein Familienmitglied, einen Kollegen, einen Mitmenschen, einen Freund.

Gerade in einem solchen Fall steht man im Werk zusammen: Um den Schmerz der Familien zu lindern, zeigten die Kollegen ihre Solidarität, indem sie diese freiwillig finanziell unterstützten, damit sie neben dem seelischen Schmerz nicht auch noch finanzielle Sorgen durchstehen mussten.

Im mexikanischen Werk in Toluca wird soziales Engagement grundsätzlich großgeschrieben. Wie schon in den Vorjahren haben die Mitarbeiter über 200 wärmende Decken an Bedürftige in Pflegeheimen gespendet, damit diese im frostigen Winter nicht an Kälte leiden. Auch für die Kleinsten engagiert man sich: Am Tag der Heiligen Drei Könige wurden über 1.000 Spielzeuge an Kinder verteilt. Auf diese Weise zeigen die Mitarbeiter, was ElringKlinger am Herzen liegt: An einem Standort ist man wie eine Familie, es zählen Loyalität und Verantwortung, Verlässlichkeit und gegenseitige Wertschätzung. In Toluca wie auch an allen anderen ElringKlinger-Standorten weltweit.

Bekämpfen das Virus an vorderster Front: Das Medizin­- und Rei­nigungsteam in unse­rem Werk in Toluca, Mexiko.

„An einem Standort ist man wie eine Familie, es zählen Loyalität und Verantwortung, Verlässlichkeit und gegenseitige Wertschätzung.”