- Umsatz im zweiten Quartal 2021 (+56%) wie auch im ersten Halbjahr (+26%) deutlich gesteigert
- EBIT trotz herausforderndem Umfeld bei 23,0 Mio. EUR im zweiten Quartal 2021 und 71,4 Mio. EUR im ersten Halbjahr, EBIT-Marge bei 5,9% bzw. 8,7%
- Operativer Free Cashflow auf 65,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr erneut gesteigert, Nettoverschuldung um weitere 216,6 Mio. EUR auf nun 363,3 Mio. EUR zurückgeführt
- Bestehender Konsortialkreditrahmen um 100 Mio. EUR auf 450 Mio. EUR erweitert und bis Anfang 2026 verlängert
- Ausblick für das Gesamtjahr 2021 bestätigt
Dettingen/Erms (Deutschland), 5. August 2021 +++ Im zweiten Quartal 2021 konnte ElringKlinger den starken Jahresauftakt fortsetzen. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 393,6 Mio. EUR, was einen Zuwachs um 141,4 Mio. EUR oder 56,1 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutete. Unterstellt man konstante Wechselkurse, lagen die Erlöse um 146,3 Mio. EUR oder 58,0 % darüber. Die globale Automobilproduktion ist nach Zahlen des Branchendienstleisters IHS im gleichen Zeitraum um 48,6 % gewachsen. Auch im gesamten ersten Halbjahr 2021 hat der Konzern mit einem Plus von 169,2 Mio. EUR auf 817,6 Mio. EUR gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres (648,8 Mio. EUR) kräftig zugelegt. Ohne Währungseffekte fielen die Umsatzerlöse um 19,4 Mio. EUR höher aus.
Nach den pandemiebedingten starken Umsatzeinbußen im Vorjahr waren in allen Regionen deutliche Erholungstendenzen zu verzeichnen. In Deutschland zog der Konzernumsatz im zweiten Quartal 2021 um 37 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres an, in der Region Übriges Europa um 92 %. Auch in Nordamerika wuchs der Umsatz mit einem Plus von 67 % stark. In der Region Asien-Pazifik fiel der Zuwachs mit 20 % moderater aus, da im Vorjahr in China vor allem das erste Quartal von Schließungen und Umsatzrückgängen betroffen war.
Auftragslage deutlich verbessert
Die weltweite Erholung zeigt sich auch in der Auftragslage: Der positive Trend der ersten drei Monate setzte sich im zweiten Quartal 2021 mit einem Auftragseingang von 429,5 Mio. EUR fort. Insgesamt bedeutete dies eine deutliche Steigerung gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres, als der Konzern unter dem Eindruck der Lockdownmaßnahmen neue Aufträge im Wert von 192,6 Mio. EUR verzeichnete.
Im Zuge dessen erhöhte sich auch der Auftragsbestand. Nach 1.186 Mio. EUR zum 31. März 2021 konnte das Orderbuch mit einem Bestand von 1.222 Mio. EUR zum Halbjahresstichtag noch einmal ausgebaut werden. Ein Jahr zuvor lag der Wert aufgrund der Pandemiefolgen bei 929,4 Mio. EUR, was nun eine Steigerung von 31,4 % bedeutet.
Ergebnis erkennbar stärker
Seit den Umsatzeinbrüchen im vergangenen Jahr hat der Konzern auch aufgrund der erfolgreichen Fortführung des Effizienzsteigerungsprogramms seine Ergebnissituation erkennbar verbessern können. Im zweiten Quartal 2021 erwirtschaftete er ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 23,0 Mio. EUR, das somit um 55,4 Mio. EUR besser ausfiel als im gleichen Vorjahreszeitraum (-32,4 Mio. EUR). Unter dem Strich ergibt sich ein den Aktionären der ElringKlinger AG zustehender Ergebnisanteil von 0,13 EUR je Aktie im Berichtsquartal und von 0,72 EUR je Aktie nach den ersten sechs Monaten.
Dazu hält Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG, fest: "Die Quartalszahlen bestätigen, dass wir voll auf Kurs sind. Unser globales Effizienzsteigerungsprogramm wirkt weiter, so dass sich die Kennzahlen im Konzern sowohl hinsichtlich des Umsatzes und Ergebnisses als auch hinsichtlich des Cashflows spürbar verbessert haben: Mit 5,9 % im Quartal liegt die EBIT-Marge innerhalb des für das Gesamtjahr 2021 angestrebten Spektrums von rund 5 bis 6 %. Zudem haben wir in den ersten sechs Monaten einen hohen operativen Free Cashflow erzielt, durch den wir unsere Nettofinanzverbindlichkeiten weiter zurückgeführt haben. Finanziell sind wir damit für den weiteren Transformationsprozess und die Zukunft noch robuster als zuvor aufgestellt."
Weitere Verbesserung der Finanzkraft
Der Konzern hat auch im Berichtsquartal seinen disziplinierten Investitionsansatz fortgeführt und das Net Working Capital weiter optimieren können. Dessen Quote (in % des Konzernumsatzes) hat sich von 27,8 % vor einem Jahr auf nunmehr 25,0 % verbessert. Insgesamt hat der Konzern einen operativen Free Cashflow von 37,0 Mio. EUR im zweiten Quartal 2021 und 65,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr erzielen können. Die Nettoverschuldung wurde um 216,6 Mio. EUR von 579,9 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 auf 363,3 Mio. EUR reduziert. Zum Ende des ersten Quartals 2019, als das Effizienzsteigerungsprogramm eingesetzt wurde, lag diese noch bei 795,5 Mio. EUR. Die Nettoverschuldungsquote (Nettoverschuldung zu EBITDA) senkte ElringKlinger seitdem deutlich ab - allein in den vergangenen zwölf Monaten von 3,8 auf 1,4.
Konsortialkredit erhöht
Zur Erweiterung des finanziellen Handlungsspielraums hat ElringKlinger mit den bestehenden Partnern des 2019 abgeschlossenen Konsortialkredits nach dem Halbjahresstichtag im Juli 2021 eine Erhöhung des Finanzierungsrahmens vereinbart. Die Konsortialbanken stellen dem Konzern weitere 100 Mio. EUR zur Verfügung, die Laufzeit des gesamten Kreditrahmens von nunmehr 450 Mio. EUR wurde um zwei Jahre bis Anfang 2026 verlängert.
Ausblick bestätigt
Trotz anhaltend hoher Infektionsgefahren im Zuge der Coronavirus-Pandemie erholt sich das wirtschaftliche Geschehen global zusehends. Dies zeigt sich grundsätzlich auch in der Automobilbranche, allerdings sind die weltweiten Märkte weiterhin großen Unwägbarkeiten ausgesetzt. Die Lage auf den Rohstoffmärkten ist angespannt, die Halbleiterengpässe können sich regional oder global auf die Automobilproduktionszahlen auswirken. Hinzu kommen Befürchtungen neuer Covid-19-Infektionswellen im weiteren Jahresverlauf, die das wirtschaftliche Geschehen wieder beeinträchtigen könnten.
Vor diesem Hintergrund geht ElringKlinger weiterhin von einem organischen Umsatzwachstum aus, das in etwa der Zuwachsrate der globalen Automobilproduktion entsprechen wird. Hinsichtlich des Konzernergebnisses rechnet ElringKlinger weiterhin mit einer EBIT-Marge von rund 5 bis 6 % im Verhältnis zum Konzernumsatz. Auch der Ausblick für die weiteren Kennzahlen bleibt unverändert.
Kennzahlen über das 2. Quartal und 1. Halbjahr 2021
in Mio. EUR | H1 2021 | H1 2020 | ∆ abs. | ∆ rel. | Q2 2021 | Q2 2020 | ∆ abs. | ∆ rel. |
Auftragseingang | 1.006,1 | 547,5 | +458,6 | +83,8% | 429,5 | 192,6 | +236,9 | +>100% |
Auftragsbestand | 1.221,6 | 929,4 | +292,2 | +31,4% | 1.221,6 | 929,4 | +292,2 | +31,4% |
Umsatz | 817,6 | 648,4 | +169,2 | +26,1% | 393,6 | 252,2 | +141,4 | +56,1% |
davon Währungseffekte | -19,4 | -3,0% | -4,9 | -2,0% | ||||
davon M&A-Aktivitäten | +0,0 | +0,0% | +0,0 | +0,0% | ||||
davon organisch | +188,6 | +29,1% | +146,3 | +58,0% | ||||
EBITDA | 127,6 | 44,9 | +82,7 | +>100% | 50,4 | -0,9 | +51,4 | ->100% |
EBIT | 71,4 | -16,4 | +87,8 | ->100% | 23,0 | -32,4 | +55,4 | ->100% |
EBIT-Marge (in %) | 8,7 | -2,5 | +11,2PP | - | 5,9 | -12,8 | +18,7PP | - |
Finanzergebnis | -3,5 | -16,1 | +12,6 | -78,1% | -4,6 | -6,3 | +1,7 | -27,5% |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 67,9 | -32,5 | +100,4 | ->100% | 18,5 | -38,7 | 57,2 | ->100% |
Ertragsteuern | -22,9 | -1,4 | -21,5 | +>100% | -12,0 | 3,1 | -15,1 | ->100% |
Periodenergebnis (nach Minderheiten) | 45,8 | -33,5 | +79,3 | ->100% | 7,9 | -35,5 | +43,4 | ->100% |
Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,72 | -0,53 | +1,25 | ->100% | 0,13 | -0,56 | +0,69 | ->100% |
Investitionen (in Sachanlagen und Finanzimmobilien) | 22,5 | 22,7 | -0,2 | -0,9% | 10,9 | 10,4 | +0,5 | +4,8% |
Operativer Free Cashflow | 65,6 | 23,6 | +42,0 | +>100% | 37,0 | 25,8 | +11,2 | +43,4% |
Net Working Capital | 413,0 | 417,4 | -4,4 | -1,1% | ||||
Eigenkapitalquote (in %) | 46,0 | 40,5 | +5,5PP | - | ||||
Nettofinanz- verbindlichkeiten | 363,3 | 579,9 | -216,6 | -37,4% | ||||
Mitarbeiter (per 30. Juni) | 9.608 | 9.991 | -383 | -3,8% |