- Konzernumsatz im dritten Quartal um 15,9% gesteigert auf 464,1 Mio. EUR (Q3 2021: 400,6 Mio. EUR) in einem wirtschaftlich und geopolitisch volatilen Umfeld
- EBIT im Berichtsquartal bei 18,1 Mio. EUR, EBIT-Marge bei 3,9 % (Q3 2021: 27,0 Mio. EUR bzw. 6,7 %) – jeweils mit positivem Trend gegenüber Vorquartal
- Auftragsbestand mit einem Plus von 157,8 Mio. EUR bzw. 12,1 % auf 1.465 Mio. EUR deutlich über Vorjahresniveau (Q3 2021: 1.307 Mio. EUR)
- Konzern bestätigt Ausblick 2022
Dettingen/Erms (Deutschland), 3. November 2022 +++ Die ElringKlinger AG (ISIN DE 0007856023 / WKN 785602) hat ihre Zahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlicht. In den Monaten Juli bis September erzielte der Konzern Umsatzerlöse von 464,1 Mio. EUR. In keinem Quartal zuvor hat ElringKlinger einen höheren Umsatz ausgewiesen. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (Q3 2021: 400,6 Mio. EUR) konnte der Konzern somit ein Plus von 15,9 % oder 63,5 Mio. EUR verbuchen. In Verbindung mit den ebenfalls umsatzstarken Vorquartalen summierten sich die Umsätze im bisherigen Jahresverlauf auf 1.329,3 Mio. EUR (9M 2021: 1.218,2 Mio. EUR), was einer Steigerung von 111,0 Mio. EUR oder 9,1 % entspricht.
Diese positive Entwicklung wurde auch durch die Wechselkursbewegungen in den vergangenen zwölf Monaten begünstigt. Besonders die Veränderungen des chinesischen Yuan, des US-Dollars, des mexikanischen Peso und des brasilianischen Reals gaben dem Umsatz Rückenwind, während die türkische Lira gegenläufige Effekte bewirkte. Wechselkursbereinigt nahmen die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2022 um 67,4 Mio. EUR oder 5,5 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu, im dritten Quartal 2022 um 45,9 Mio. EUR oder 11,5 %.
Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG, zu den Quartalszahlen: „Die Quartalsergebnisse sind sehr zufriedenstellend. Nach wie vor befinden wir uns in einer Phase mit einem hohen Maß an Unsicherheiten und Risiken durch ein gehäuftes Auftreten von geopolitischen Konflikten und wirtschaftlichen Herausforderungen. ElringKlinger ist trotz dieses komplexen Umfelds auf Kurs, seine Jahresziele zu erfüllen. Wir profitieren dabei von der frühzeitigen Aufstellung unseres Produktportfolios für den Wandel zur Elektromobilität und einer starken Marktposition im klassischen Geschäft.“
Starkes Umsatzwachstum in Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika
Im dritten Quartal 2022 konnten die Umsatzerlöse in allen Regionen gesteigert werden, wobei das stärkste Wachstum in den Regionen Asien-Pazifik, Nordamerika sowie Südamerika und Übrige verzeichnet wurde. Der Auslandsanteil am Konzernumsatz lag mit 81,3 % leicht höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres (Q3 2021: 79,0 %). In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 wurden 80,0 % der Umsatzerlöse im Ausland erzielt (9M 2021: 78,2 %).
Auftragsbestand um 12 % über Vorjahr
Nach den außerordentlich starken Vorquartalen und dem Rekordauftragsbestand hat sich der Auftragseingang im dritten Quartal 2022 leicht verlangsamt. Bei hohem Umsatzniveau lag das Abrufvolumen der Kunden von Juli bis September 2022 mit einem Wert von 376,7 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr (Q3 2021: 486,3 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten 2022 summierten sich die neuen Aufträge auf 1.408,2 Mio. EUR, nach 1.492,4 Mio. EUR im Jahr zuvor.
Der Auftragsbestand stieg im dritten Quartal 2022 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum spürbar um 157,8 Mio. EUR oder 12,1 % auf 1.465,1 Mio. EUR (Q3 2021: 1.307,3 Mio. EUR). Insgesamt wurde das Auftragsbuch von der Währungsentwicklung begünstigt. Unterstellt man aber konstante Wechselkurse, wäre das Wachstum gegenüber dem 30. September 2021 mit 100,9 Mio. EUR oder 7,7 % immer noch deutlich ausgefallen.
Hohe Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten als Ergebnisfaktoren
Ursprünglich war nach den starken Einschränkungen der Corona-Pandemie allgemein eine Phase wirtschaftlicher Erholung erwartet worden. Statt dieser wird das wirtschaftliche Geschehen nicht nur von einer hohen Volatilität und einer breiten Kosteninflation gekennzeichnet, sondern auch durch geopolitische Spannungen wie den Krieg in der Ukraine noch einmal beeinträchtigt. Aufgrund des hohen Kostenniveaus – vor allem für Rohstoffe, Energie und Logistik – lag das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Berichtsquartal mit 47,0 Mio. EUR um 8,0 Mio. EUR oder 14,5 % unter den Vorjahresvorgaben (Q3 2021: 55,0 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten belief sich das EBITDA auf 116,5 Mio. EUR (9M 2021: 182,6 Mio. EUR).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Berichtsquartal 18,1 Mio. EUR (Q3 2021: 27,0 Mio. EUR) und minus 64,9 Mio. EUR in den ersten neun Monaten 2022 (9M 2021: 98,5 Mio. EUR). Das entspricht einer EBIT-Marge von 3,9 % im Zeitraum von Juli bis September 2022 (Q3 2021: 6,7 %) und minus 4,9 % im bisherigen Jahresverlauf (9M 2021: 8,1 %). Bereinigt man dieses berichtete EBIT um die im zweiten Quartal verbuchten Sondereffekte, lag das operative EBIT in den ersten neun Monaten bei 30,5 Mio. EUR, was eine operative EBIT-Marge von 2,3 % bedeutet.
Umsichtiges Vorratsmanagement beeinflusst Net Working Capital
Vor dem Hintergrund des Umsatzwachstums nahmen in den vergangenen zwölf Monaten die Forderungen wie auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in grundsätzlich ähnlichem Umfang (56,5 Mio. EUR bzw. 46,3 Mio. EUR) zu. Gleichzeitig stiegen die Vorräte um 70,8 Mio. EUR, was in erster Linie dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geschuldet ist: Die angespannte Lage auf den Beschaffungsmärkten, die sich in steigenden Preisen für Materialien, Energie und Logistik sowie in anhaltenden Lieferengpässen ausdrückte, erforderte eine umsichtige Vorratshaltung im Konzern, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten für einen reibungslosen Produktionsprozess sicherzustellen. Das Net Working Capital, das neben den Vorräten die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt, umfasste damit zum Ende des dritten Quartals 2022 ein Volumen von 505,4 Mio. EUR (30.09.2021: 424,3 Mio. EUR). Sein Anteil am Umsatz der letzten zwölf Monate lag dementsprechend bei 29,1 %, nach 25,4 % ein Jahr zuvor.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld kommt auch bei den Kapitalflussgrößen zum Ausdruck. Unter anderem aufgrund der Erhöhung des Net Working Capitals, aber auch aufgrund der gestiegenen Aufwendungen belief sich der operative Free Cashflow im Berichtsquartal auf minus 10,2 Mio. EUR (Q3 2021: 8,1 Mio. EUR) und in den ersten neun Monaten auf minus 26,2 Mio. EUR (9M 2021: 73,7 Mio. EUR).
Nettofinanzverbindlichkeiten bei 411 Mio. EUR
Der starke Umsatzzuwachs wirkte sich auch auf die Finanzpositionen der Bilanz aus. Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten nahmen um 55,4 Mio. EUR auf 555,7 Mio. EUR (30.09.2021: 500,3 Mio. EUR) zu. Gleichzeitig verfügte der Konzern über Zahlungsmittel und Äquivalente in Höhe von 131,6 Mio. EUR (30.09.2021: 126,4 Mio. EUR). Insgesamt ergeben sich damit Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 411,0 Mio. EUR (30.09.2021: 360,8 Mio. EUR). In Verbindung mit dem EBITDA, das von den allgemeinen Steigerungen der Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten beeinträchtigt ist, errechnet sich daraus eine Verschuldungskennzahl (Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA) von 2,7. Zum 30.09.2021 lag diese noch bei 1,3, zum Jahresultimo 2021 bei 1,7.
Ausblick 2022 bestätigt
Der Konzern bestätigt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 und geht weiterhin von einer Umsatzentwicklung aus, die organisch leicht über dem globalen Marktniveau liegen wird. Der Branchendienstleister IHS Markit erwartet gemäß seinen Oktober-Schätzungen für 2022 einen Anstieg der globalen Light Vehicle-Produktion von 6,0 %, wobei das Jahresschlussquartal um 2,2 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum wachsen soll.
Hinsichtlich des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet der Konzern mit einer Marge von rund -2 % bis -3 %. Bereinigt um die Sondereffekte des zweiten Quartals 2022 in Höhe von 95,4 Mio. EUR, entspricht dies einer operativen EBIT-Marge von rund 2 % bis 3 %. Auch die Gesamtjahreserwartungen für die weiteren wesentlichen Konzernkennzahlen bleiben unverändert.
Mittelfristiger Ausblick
In einem wirtschaftlich und geopolitisch komplexen Marktumfeld sieht sich ElringKlinger mittel- und langfristig in einer hervorragenden Ausgangsposition. Das Unternehmen hat sein Produktportfolio frühzeitig für den Wandel hin zur Elektromobilität aufgestellt und verfügt darüber hinaus über eine erstklassige Marktstellung in den klassischen Geschäftsfeldern. ElringKlinger geht vor diesem Hintergrund davon aus, auch in Zukunft im Umsatz organisch stärker zu wachsen als die globale Fahrzeugproduktion, sofern es angesichts der allgemeinen Rahmenbedingungen mit hohen Unsicherheiten und teils großen Volatilitäten zu keinem abrupten und unerwarteten Verlauf der Marktentwicklung kommen wird. In Bezug auf die Ergebnissituation hat sich der Konzern weiterhin zum Ziel gesetzt, mittelfristig die EBIT-Marge schrittweise zu verbessern. Die weiteren mittelfristigen Ziele werden ebenfalls bestätigt.
Kennzahlen über das 3. Quartal und die ersten neun Monate 2022
in Mio. EUR | 9M 2022 | 9M 2021 | ∆ abs. | ∆ rel. | Q3 2022 | Q3 2021 | ∆ abs. | ∆ rel. |
Auftragseingang | 1.408,2 | 1.492,4 | -84,2 | -5,6% | 376,7 | 486,3 | -109,6 | -22,5% |
Auftragsbestand | 1.465,1 | 1.307,3 | +157,8 | +12,1% | 1.465,1 | 1.307,3 | +157,8 | +12,1% |
Umsatz | 1.329,3 | 1.218,2 | +111,1 | +9,1% | 464,1 | 400,6 | +63,5 | +15,9% |
davonWährungseffekte | +43,7 | +3,6% | +17,6 | +4,4% | ||||
davon M&A-Aktivitäten | +0,0 | +0,0% | +0,0 | +0,0% | ||||
davon organisch | +67,4 | +5,5% | +45,9 | +11,5% | ||||
EBITDA | 116,5 | 182,6 | -66,1 | -36,2% | 47,0 | 55,0 | -8,0 | -14,5% |
Operatives EBIT | 30,5 | 98,5 | -68,0 | -69,0% | 18,1 | 27,0 | -8,9 | -33,0% |
Operative EBIT-Marge (in %) | 2,3 | 8,1 | -5,8PP | - | 3,9 | 6,7 | -2,8PP | - |
EBIT | -64,9 | 98,5 | -163,4 | ->100% | 18,1 | 27,0 | -8,9 | -33,0% |
EBIT-Marge (in %) | -4,9 | 8,1 | -13,0PP | - | 3,9 | 6,7 | -2,8PP | - |
Finanzergebnis | 2,7 | -6,7 | +9,4 | - | -0,4 | -3,2 | +2,8 | +87,5% |
Ergebnis vor Ertragsteuern | -62,2 | 91,7 | -153,9 | ->100% | 17,7 | 23,8 | -6,1 | -25,6% |
Ertragsteuern | -24,2 | -37,3 | +13,1 | +35,1% | -13,8 | -14,4 | +0,6 | +4,2% |
Periodenergebnis (nach Minderheiten) | -86,4 | 54,4 | -140,8 | ->100% | 3,9 | 9,4 | -5,5 | -58,5% |
Ergebnis je Aktie (in EUR) | -1,37 | 0,86 | -2,23 | ->100% | 0,05 | 0,14 | -0,09 | -64,3% |
Investitionen (in Sachanlagen und Finanzimmobilien) | 44,7 | 37,7 | +7,0 | +18,6% | 18,1 | 15,2 | +2,9 | +19,1% |
Operativer Free Cashflow | -26,2 | 73,7 | -99,9 | ->100% | -10,2 | 8,1 | -18,3 | ->100% |
Net Working Capital | 505,4 | 424,3 | +81,1 | +19,1% | ||||
Eigenkapitalquote (in %) | 42,7 | 46,7 | -4,0PP | - | ||||
Nettofinanz- verbindlichkeiten | 411,0 | 360,8 | +50,2 | +13,9% | ||||
Mitarbeiter (per 30.09.) | 9.525 | 9.554 | -29 | -0,3% |
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